Symposium Plattform Urbanism

Das von der Universität Graz veranstaltete Symposium zum Thema „Platform Urbanism“ stand ganz im Zeichen der Stärkung kritischer Plattformforschung, die sich mit der Bedeutung veränderter Alltagspraktiken und der Machtverschiebung, die durch die Expansion von Plattformbetreibern in allen Bereichen des städtischen Lebens bemerkbar macht. Neben einer Vielzahl von Plattform-Forscher*innen und Aktivist*innen, trat Gennburg als einzige Repräsentantin des politischen Diskurses rund um Plattformurbanismus auf. In ihrem Vortrag „Right to the city and rental platforms“ spricht sie zum einen die Dominanz großer institutionellen Investoren an und zeigt verschiedene Verbindungen dieser zu börsennotierten Immobilienkonzerne auf, welche man nicht sich selbst überlassen könne. „Wir müssen uns mit der Plattformisierung des Wohnungsmarktes innerhalb einer Finanzialisierung des Wohnungsmarktes auseinandersetzen“, Gennburg dazu und verweist im selben Zug auf die Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“. Des Weiteren erklärt sie, dass der politische Diskurs linker Parteien um die Plattformökonomie stets versucht die teils gegensätzlichen Positionen zwischen Regulierung und Freiheiten der Menschen sinnvoll auszutarieren. Trotz allem scheinen Airbnb und die anderen Tech-Größen durch ihr aggressives Lobbying auf allen Ebenen am längeren Hebel zu sitzen. Obgleich der Digital Services Act als zukunftsweisendes Projekt oder womöglich als Türöffner für die Plattformbetreiber fungiert, wird in Berlin währenddessen schon an einer Verschärfung des Zweckentfremdungsverbot-Gesetzes gearbeitet. Und dafür steht Katalin Gennburg, weil Wohnen keine Ware ist.