Grünflächen, Wohnungsbau, Stadt der kurzen Wege – oder Betonwüste? A100 zurückbauen!

Onlineveranstaltung am 9. Juni 2021 von 19:00 bis 20:30 Uhr via Zoom (Infos unten) oder als Livestream auf Facebook.

Die Autobahn wird in die Stadt betoniert als gäbe es keine Klimakrise, keinen Flächenbedarf für Stadtgrün und Wohnungen. Als fände moderne Verkehrspolitik, die Mobilität und nicht Beton zum Ziel hat, nicht statt.

Gegen den Bau der A 100 regt sich in Berlin nicht erst seit gestern Widerstand. Klaus Wowereit ließ am “Nein” der Grünen 2011 eine rot-grüne Koalition scheitern und die Initiative ‘A100 stoppen!’ kämpft seit mehr als einem Jahrzehnt gegen den Weiterbau, für den Menschen aus ihren Häusern und Kleingärten vertrieben und Wegebeziehungen der in allen Sonntagsreden hoch gehaltenen und inzwischen weltweit in verlgeichbaren Großstädten aktiv vorangebrachten Stadt der kurzen Wege zerstört werden.

In den letzten Jahren hat die Klimagerechtigkeitsbewegung automobilie Strukturen zunehmend in den Blick genommen. Seit den großen Demonstrationen von Fridays for Future, dem zivilen Ungehorsam von Sand im Getriebe bei der IAA und der Besetzung der Autobahnbaustelle im Dannenröder Forst hat sich auch in Berlin ein immer breiteres Bündnis gegen den Weiterbau der A 100 gebildet, das sich auch eindeutig für einen Rückbau der autogerechten Stadt des letzten Jahrhunderts positioniert.

DIE LINKE fordert in ihrem Wahlprogramm für das Berliner Abgeordnetenhaus, die Autobahn nicht weiter zu bauen und den Teil, der gerade im Bau ist, zur Stadtstraße herabzustufen und Teile davon in einen Radschnellweg umzuwandeln.

Inzwischen finden in Berlin regelmäßig Demonstrationen auf der Autobahn gegen die Autobahn statt. Am 5. und 6. Juni gibt es ein ganzes Aktionswochenende für eine Verkehrswende, die mehr bedeutet, als einen Benzinmotor durch einen Elektromotor zu ersetzen. Für dieses Wochenende sind auch an der Berliner A100-Baustelle eine Vielzahl von Aktionen angekündigt.

Welche neuen Bündnisse ergeben sich dadurch? Welche Möglichkeiten gibt es für die Berliner Politik, im Zusammenwirken mit der Zivilgesellschaft den Autobahnbau rückabzuwickeln? Ist der Bund an dieser Stelle wirklich allmächtig oder nur eine willkommene Möglichkeit, die eigenen Verwaltungshände in Unschuld zu waschen? Und was machen wir eigentlich mit dem gewonnenen Stadtraum, falls die Autobahn eines Tages weg sein sollte?

Diese und weitere Fragen diskutiert Katalin Gennburg mit ihren Gästen:
Lara Eckstein (Sand im Getriebe)
Tim Lehmann (Institut für urbane Mobilität)
Brit Beneke (A100 stoppen!)
Tilmann Heuser (BUND Berlin)
Kristian Ronneburg (Verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus)

Online via Zoom: https://us02web.zoom.us/j/86106770417

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