Freiheit endet nicht nach zehn Jahren – Tempelhofer Feld bleibt frei!

Berlin, 29. Oktober 2018. Morgen vor zehn Jahren wurde der Flughafen Berlin Tempelhof endgültig geschlossen. Das Tempelhofer Feld markiert nicht ein Baufeld, sondern ein Feld im ursprünglichen Sinn. Der Volksentscheid zur Freihaltung dieses Ortes wurde möglich, weil vor zehn Jahren aus einem Flugfeld ein Freiraum wurde. Katalin Gennburg kritisiert den neuerlichen Versuch der Berliner Baulobby, die Tempelhofer Freiheit durch Bebauung einzuschränken.

“Diese neue Freiheit für Berlin ist keine Zwischennutzung. Das Feld ist Frischluftschneise, Freiraum und Ort der Zusammenkunft. Dass die Wirtschaftslobby und die von ihr bezahlten Parteien darin keinen Sinn sehen, überrascht wenig. Öffentliche Daseinsvorsorge und die Sicherung des Gemeinwohls hängt nicht vom Zuspruch der Wirtschaft ab sondern ist Regierungsauftrag. Dazu gehört auch: Wenn die Stadt wächst, muss das wohnortnahe Stadtgrün mit wachsen oder darf zumindest nicht eingeschränkt werden. Das gilt für das Tempelhofer Feld genauso wie für Parks und Kleingärten,” so Katalin Gennburg, Sprecherin für Stadtentwicklung, Tourismus und Smart City der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus.

“Die Rot-Rot-Grüne Landesregierung wurde für einen stadtpolitischen Paradigmenwechsel gewählt und die Freihaltung des ehemaligen Flugfeldes steht stellvertretend für den Umgang der Regierung mit Grünflächen insgesamt. Wir können es uns, nicht nur nach diesem Hitzesommer, nicht leisten Grünräume immer wieder zur Disposition zu stellen.
Auch die SPD muss sich entscheiden, ob sie den Auftrag der Berlinerinnen und Berliner und die Koalitionsvereinbarung ernst nehmen will. Oder ob sie lieber den Seilschaften der Betonmafia das Wort reden will, was ihr bereits die Niederlage beim Volksentscheid 2014 eingebracht hat,” so Gennburg weiter.