REAL-Markt schließt: Brief an die Nachbar*innen

Liebe Nachbar*innen in Treptow, sehr geehrte Damen und Herren,

Im Park Center hat der Nahversorger Real am vergangenen Wochenende seine Türen geschlossen und die Post schloss bereits vor Wochen die Türen und fehlt uns schon länger.
Ich bin entsetzt über den Wegfall dieser wichtigen Nahversorgung hier bei uns im Treptower Norden und habe deswegen in den vergangenen Wochen den direkten Kontakt zum Projektentwickler aufgenommen und nach konkreten Antworten gefragt.

Wir erleben die schlimmen Folgen jahrzehntelanger Konzentration lebenswichtiger Nahversorgungseinrichtungen in Shoppingcentern, die – wenn sie dann schließen – eben die Grundversorgung ganzer Stadtviertel zur Disposition stellen hautnah bei uns Treptow.

Inzwischen melden sich viele insbesondere ältere Menschen bei mir und erwarten – zu Recht – Hilfe und konkrete Aktivitäten. Auch ich selbst bin eben nicht nur als Wahlkreisabgeordnete sondern auch als Anwohnerin hiervon betroffen aber es steht außerhalb meiner Macht, eine Anweisung zu erteilen, dort einen Supermarkt zu betreiben.

Was wir inzwischen wissen:
Real ist pleite und wird derzeit aufgeteilt und dies ist vor allem für die vielen Beschäftigten und Verkäufer*innen schlimm und sollte ebenfalls skandalisiert werden.
Soweit wir vom Projektentwickler wissen, war dies für alle überraschen. Offenbar haben aber Edeka, Kaufland und Co. derzeit kein Interesse daran, hier am Standort in Treptow aktiv zu werden und die Ladenfläche zu betreiben und damit die Nahversorgung vor allem für Mobilitätseingeschränkte zu sichern. Ein weiterer Beweis, dass es diesen Ketten allen Werbesprüchen zum Trotz eben nicht um die Sicherstellung der Grundversorgung geht.

Die Situation muss jetzt kurzfristig verbessert werden, es muss zumindest eine Übergangslösung her. Daher habe ich dem Projektentwickler vorgeschlagen, hier als Zwischenlösung eine Markthalle zu installieren. Sie selbst sprachen davon, dass sie daran interessiert sind, zumindest einen Paketshop kurzfristig dort zu installieren.

Ich werde dort weiter Druck machen und es wäre gut, wenn sich auch zum Beispiel der Bezirksbürgermeister und das Bezirksamt an dieser Stelle um die Menschen im Norden Treptow-Köpenicks kümmern und sich in die Verhandlungen einschalteten.

Der Fall führt deutlich vor Augen, wie sehr wir auch in Treptow-Köpenick eine Planung brauchen, die eben nicht auf monolithische, konzentrierte Versorgungsstrukturen setzt, sondern auf Kleinteiligkeit und Vielfalt.

Ich bleibe dran!

Mit freundlichen Grüßen
Katalin Gennburg
(Direkt gewählt in Treptow für Die LINKE.)