Veranstaltung: Eine Smart City für alle

Studienpräsentation und Diskussion in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Die Zukunft unserer Städte

Städtische Infrastrukturen werden derzeit besonders in den Metropolen immer weiter digitalisiert und werden damit immer „smarter“ – oder so sehen es zumindest die großen Tech-Firmen, die das Smart-City-Paradigma als Allzwecklösung für eine Vielzahl urbaner Probleme behandeln. Eine und womöglich die größte Herausforderung übersehen Cisco, IBM und Google praktischerweise: Wie ist es möglich, eine smarte Stadt für alle zu schaffen? Wie können wir eine Demokratisierung der städtischen, digitalisierten Infrastrukturen sicherstellen? Als stadtpolitische Sprecherin für Smart City des Abgeordnetenhauses Berlin habe ich mich gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung dieser Fragen angenommen und zum Anlass der Studienveröffentlichung „Die smarte Stadt neu denken. Wie urbane Technologien demokratisiert werden können“ von Francesca Bria und Evgeny Morozov an zwei Tagen im Dezember mit stadtpolitischen Akteuren diskutiert.

Den Auftakt gab es mit einer Studienveröffentlichung mitsamt Podium im CRCLR Economy House am Montag, den 04.12.: Das Podium, welches von mir moderiert wurde und nebst Francesca Bria und Evgeny Morozov zusätzlich Andrej Holm beherbergte, wurde zu einer Insel vor einem Meer von neugierigen Menschen und bohrenden Fragen. Mit etwa 800 Interessierten wurden wir an diesem Abend in Neukölln überrascht und mithin erneut bestätigt, dass das Interesse um den Diskurs und ein Bedürfnis zum Mitreden gewaltig ist. Im Anschluss an die kurzen Inputs wurde die Diskussion mit den Zuhörer*innen eröffnet. Es wurde mit der zum Teil unbeantwortet gebliebenen Frage geschlossen mit welchen Instrumenten in dem Smart City-Paradigma interveniert werden könne.

Den Videomitschnitt der Veranstaltung finden Sie hier.

Am Dienstag, den 05.12. luden wir gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung verschiedene stadtpolitische Akteure, Politiker*innen, Initiativen zu einem ganztägigen Workshop und Vernetzungstreffen ein. In den Diskussionen wurde deutlich, dass von einzelnen, kosmetischen Eingriffen in die unternehmerische Smart City des digitalen Kapitalismus  abgerückt und mit einer breit angelegten Strukturanalyse schließlich die Umstrukturierung dieser ungleichen, wenn auch digitalen Arbeits-, Lebens- und Nutzungsverhältnisse angestoßen werden muss.

Den Smart City-Marathon schloss ich mit einem Input beim netzpolitischen Abend, veranstaltet von der Digitalen Gesellschaft. Die Beiträge von Leon Kaiser, Annete Mühlberg, mir und Walter Palmetshofer behandelten vielfältige Aspekte des Smart City-Paradigmas und ihre Auswirkungen auf städtische Infrastrukturen und ein urbanes Zusammenleben. Ein gemeinsamer Tenor schloss, dass es eine wohlfahrtsorientierte Technologiepolitik in den Städten braucht, um auch bereits bestehende Digitalisierungsprozesse zu demokratisieren und einen digitalen Kapitalismus in seinem Zugriff auf die Stadt zu begrenzen.

 

Nachdem wir Anfang Dezember die ersten großen Schritte hin zu einer Vernetzung von Akteuren nahmen, möchte ich Sie ebenso herzlich dazu einladen, sich einzumischen. Vernetzen Sie sich mit uns, damit wir gemeinsam Wege finden können, das Smart City-Paradigma aufzubrechen und die Demokratisierung urbaner Technologien in Zeiten der digitalen Revolution forcieren zu können. Wenden Sie sich bei Interesse vertrauensvoll an mich, sodass wir das Netz weiter spannen können.