Wir brauchen eine Strategie für die soziale Stadt im digitalen Zeitalter und Stadtentwicklung bleibt Ressortsache!

Presseerklärung der Sprecherin für Stadtentwicklung, Tourismus & Smart City der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, MdA Katalin Gennburg, zum Vorstoß der Senatskanzlei eine neue Stadtentwicklungsstrategie 2030 aufzusetzen

Wir brauchen eine Strategie für die soziale Stadt im digitalen Zeitalter und Stadtentwicklung bleibt Ressortsache!

Berlin wächst und Berlin ächzt. Nachdem kürzlich eine Forsa Umfrage darlegte, dass viele Berlinerinnen und Berliner mit der Hauptstadt hadern und die Zufriedenheit der hier lebenden unzureichend ist, möchte die Senatskanzlei eine neue Strategie für Berlin erarbeiten und es fragt sich: Was soll das bringen?!

Hierzu erklärt die Sprecherin für Stadtentwicklung, Smart City und Tourismus: „Wenn seitens der Senatskanzlei wieder einmal der Versuch unternommen wird der Stadtentwicklungssenatorin die Leberwurst vom Brot zu nehmen, dann möchte ich daran erinnern, dass die Überarbeitung der Smart City Strategie im Koalitionsvertrag steht, nicht aber die Erarbeitung einer neuen Stadtentwicklungsstrategie und schon gar nicht durch jemand anderen als die Stadtentwicklungssenatorin, die eben nicht nur die versäumten SPD-Wohnungsbaustrategien der vergangenen Dekaden auszubügeln hat, sondern auch strategischen Städtebau organisiert. Die Senatskanzlei kann gern ihre verabreden Hausaufgaben! “

Nach „Arm aber sexy“ und „The place to be“ folgte vor zwei Jahren „365“. Die Berlin Strategie Berlin 2030 widerspiegelte bereits vor vier Jahren die Visionslosigkeit des damaligen Senats. Mehr noch wirkte die Broschüre wie ein Werbeblock für die schnödesten und altbackenen Standortkonzepte, einerseits als roter Teppich für eine erfolglose Olympiabewerbung und andererseits für das neue Leitbild einer Smart City Berlin.

Seither begleitet Die LINKE Berlin die Aktivitäten rund um die Smart City Strategie ausgesprochen kritisch.

Katalin Gennburg erklärt dazu weiter: „Als Sprecherin für Smart City werbe ich seit nunmehr zwei Jahren für eine Idee von Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter, das neue Phänomene um Onlinekonsum und Plattformkapitalismus mitdenkt und kommunale Alternativen dazu aufzeigt, um den Ausverkauf des Öffentlichen im digitalen Zeitalter zu stoppen. Hier kann Berlin an Ideen anderer Städte, wie bspw. Barcelona, für digitale Teilhabe im Zusammenspiel mit sozialer Stadtentwicklung und Partizipation andocken “

Die rot-rot-grüne Landesregierung hat so viel vor und ist dabei so viel abzuarbeiten. Dem Frust der Leute begegnen wir nicht mit neuen Strategien, sondern mit realen Lösungen!

 

Wie weiter mit dem Spreepark? Veranstaltungsbericht

 

„Wie weiter mit dem Spreepark?“ Dies besprach ich am 18. Juni 2018 im Figurentheater Grashüpfer im Treptower Park u.a. mit Katja Lucker (Geschäftsführerin Musicboard Berlin GmbH), Katja Assmann (Künstlerische Leitung ZKR – Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum der Grün Berlin GmbH), Lukas Drevenstedt (Clubcommission Berlin), Johannes Heeremann, (u.a. Spreepublik) sowie Dr.Manfred Mocker (Bürgerkomitee Plänterwald).
Wir wollten die am 25. Mai durch die Grün Berlin GmbH vorgestellte Rahmenplanung diskutieren: Wie werden künftig Nutzer*innengruppen einbezogen? Wer entscheidet darüber, was als Kunst im künftigen “Kunst- und Kulturpark” zu sehen sein wird? Welche Wege führen zum Spreepark und für wen wird er gemacht?
In der Diskussion mit gut 50 Anwohner*innen, Mitgliedern von Initiativen und interessierten Bürger*innen stellte sich heraus, dass sie selbst auch weiterhin eine aktive Beteiligung an der Entwicklung des Spreeparks einfordern, insbesondere bei den strittigen Punkten Umzäunung, Eintrittsgelder, Beteiligungskonzepten bei Kunst und Kultur, und der Verkehrsplanung. Der Ausbau des Dammwegs auf Hauptstraßenniveau und die Schaffung von Parkplätzen im Landschaftsschutzgebiet wurden vehement abgelehnt. Konsens der Anwesenden war, dass der Spreepark über die Bezirksgrenzen hinaus ein Projekt von stadtweiter Strahlkraft ist. Einmal mehr wurde das Problem deutlich, dass die Rahmenplanung der Grün Berlin (vertreten durch das Land) als Grundlage für die Schaffung von Baurecht (Schaffung durch den Bezirk) auf dem Gelände herhalten soll, obwohl die Details der Nutzung nach Aussage von Grün Berlin derzeit noch weitgehend ungeklärt sind. 
Es geht nun darum sicherzustellen, dass der Park für die verschiedenen Nutzergruppen niedrigschwellig zugänglich bleibt und alternative Konzepte ausgetestet werden können. Gerade in Zeiten permanenter Verknappung und Inwertsetzung öffentlichen und teilöffentlichen Raums muss dieser für alle sinnvoll und kreativ nutzbar und ausgeweitet werden.
Im Rahmen der Arbeit in Abgeordnetenhaus und Wahlkreis setze ich mich dafür ein, dass 1.) die Sanierung des Eierhäuschen Priorität wird, dass 2.) Ein Teil des Parks von Initiativen z.B. genossenschaftlich entwickelt werden kann, und die kritischen Punkte Verkehr, Umzäunung und Eintritt im Abgeordnetenhaus auf die Agenda kommen. Die Aussagen der Grün Berlin, dass die bisherige Rahmenplanung eine Beteiligung weiterhin ermöglicht und wichtige Gestaltungsmöglichkeiten im Spreepark noch offen sind begrüße ich und nehme sie beim Wort!