Veranstaltungsvideo: PUSH – ein Film über das Grundrecht auf Wohnen

Am 08.05.2019 fand die Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema «Recht auf Wohnen» statt, u.a. mit Leilani Farha, der UN-Sonderberichterstatterin für das Menschenrecht auf Wohnen, dem Regisseur Fredrik Gerrten, der Sprecherin für Stadtentwicklung, Tourismus, Smart City aus dem Berliner Abgeordneten Haus Katalin Gennburg (Die Linke) und Dr. Ulrike Hamann, Soziologin an der HU Berlin und Aktivistin bei Kotti & Co. Die Podiumsdiskussion wurde aufgezeichnet:

Siemensstadt 2.0, oder was? Stadtrundgang und Diskussion rund um Siemensstadt

Was ist los bei Siemens? Diese Frage stellt nicht nur Katalin Gennburg als Stadtentwicklungspolitkerin sondern auch die LINKE Bundestagsabgeordnete Evrim Sommer, in deren Wahlkreis das Gebiet für die “neue“ Siemensstadt liegt. Um der Frage auf den Grund zu gehen, veranstaltete letztere am 6. März zunächst einen Stadtrundgang und anschließend eine kleine Diskussionsrunde.

Der Stadtrundgang unter Führung von Herrn Voßebürger führte um das Gelände von Siemens herum, da dieses selbst unzugänglich bleibt. Herr Voßebürger erläuterte sachkundig die Geschichte der Siemensstadt, vor allem auch die jüngere, die verbunden ist mit dem Abbau von Arbeitsplätzen und den städtebaulichen Problemen der vergangenen 25 Jahre rund um Siemensstadt.

Bei der anschließenden Diskussion standen Dr. Karina Rigby und Yashar Azad (beide Siemens) sowie Katalin Gennburg und Lars Leschwitz (Fraktionsvorsitzender Die LINKE in der BVV Spandau) Rede und Antwort. Das Gespräch drehte sich um die Beteiligung der Anwohner*innen und die Zukunft der Arbeitsplätze bei Siemens. Die beiden Unternehmensvertreter*innen wollten sich hier auf nichts festlegen und es wurde deutlich, dass Siemens Beteiligung und Mitwirkung am liebsten als rein kommunikative Aufgabe ansehen würde: also über die  Bedürfnisse der Anwohner*innen in Spandau, Charlottenburg und Reinickendorf im wesentlichen hinweggehen möchte. Nicht erklären wollten sie auch, welchen langfristigen Return of Investment Siemens sich denn verspricht, welche Arbeitsplätze entstehen würden und ob denn überhaupt geplant sei, diese langfristig zu halten.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Gestaltung des Prozesses zur neuen Siemensstadt Aufgabe linker Stadtpolitik bleibt. Allein durch die Aufstellung eines Bebauungsplans, der Wohnungen beinhaltet, wird Siemens riesige Buchgewinne verzeichnen, die die Allgemeinheit zumindest teilweise abschöpfen sollte. Auch dass jetzt in großer Eile ein Riesenprojekt durchgezogen werden soll, welches von anderen dringend notwendigen Stadtentwicklungsprojekten Ressourcen abzieht, sollte kritisch beäugt werden. Und für Siemens gilt: Beteiligung der Bürger*innen und nicht Verkündung vermeintlicher Wohltaten ist DIE Prämisse rot-rot-grüner Stadtentwicklungspolitik. Daraufhin werden nun die künftigen Maßnahmen und Schritte von Siemens und Senat abzuklopfen und zu messen sein.